Neulich im Notdienst oder: Uns geht’s echt gut!!!

Wir Ärzte müssen mehrmals im Jahr am Notdienst teilnehmen, teilweise unterwegs zu den Patienten nach Hause, aber auch in den Notdienstzentralen in verschiedenen Krankenhäusern im Münsterland. Neulich hatte ich wieder so einen Dienst in einer Notdienstpraxis am Krankenhaus.

Was hatten die Patienten? Okay, akute Sachen wie gerade gestürzt mit Schürfwunden oder Finger in die Autotür bekommen. Aber eben auch: seit 4 Tagen „Bauchschmerzen“ oder „Kopfschmerzen“. Oder die Vorstellung gegen Abend mit dem Wunsch, man brauche noch eine Bescheinigung, dass man heute nicht in der Schule war (9 Jahre alt).

Mindestens drei Viertel aller Vorstellungen gehörten morgens in die Hausarztpraxis, aber nicht in NOTFALL-Praxis. Die Krönung ist dann noch die Frage eines Patienten um 21:15 mit seit mehreren Tagen bestehenden Kopfschmerzen (nicht schlimmer geworden, bisher noch gar nichts genommen), ob er sich hier mal durchchecken lassen könne, so mit Blutentnahme. Nein, wir sind hier eine Notdienstpraxis, damit solle er doch bitte zu seinem Hausarzt gehen. Ja, aber da müsse er doch so lange warten….

Genau diese Erlebnisse haben vor Jahren zur 10-Euro-Gebühr geführt. Und diese Diskussion wird immer wieder aufleben. Über das gleiche Problem klagen auch die Krankenhäuser, die auch als Praxisersatz benutzt werden. Es wäre schön, wenn jeder bei Beschwerden erstmal in sich geht und darüber nachdenkt, ob er jetzt und sofort einen Arzt braucht. Denn am Ende zahlen wir alle als Patienten die Zeche, über unsere Beiträge.